Auf einigen Ryzen-Systemen sorgen Linux-Treiber für teils schwerwiegende Probleme. Die RAM-Verschlüsselung wird deshalb vorerst deaktiviert.
Die bisher standardmäßig aktivierte RAM-Verschlüsselung (SME) auf AMD-Systemen unter Linux ist mit einem als „dringend“ bezeichneten Patch für den Linux-Kernel wieder deaktiviert worden. Der Patch wurde in den Hauptzweig sowie auch bereits in den Stable-Zweig eingepflegt, so dass die Änderung demnächst als Update bereitstehen sollte. Der Grund dafür sind wohl einige gravierende Fehler im Zusammenhang mit der SME-Funktion.
Berichte des Kernel-Teams von Debian zufolge hat die Funktion zuvor für Bootfehler auf Systemen mit AMDs Raven Ridge gesorgt. Die Maschinen konnten nicht mehr gestartet werden. Auf einem weiteren System mit AMDs Ryzen 3 2200G sowie einem MSI-Motherboard führte die Nutzung der Technik wohl dazu, dass der AMD-Grafiktreiber zwar geladen, aber nicht genutzt wird. Auf weiteren Systemen bleibt das Display wohl einfach schwarz und es findet keine Grafikausgabe mehr statt.
Der für den Linux-Grafiktreiber von AMD zuständige Entwickler Alex Deucher vermutet, dass die eigentliche Ursache für den Fehler im Zusammenhang mit der IOMMU liegt, die für die SME-Funktion zwingende Voraussetzung ist. Darüber hinaus schreibt Deucher, dass es wohl OEM-Systeme gibt, die die IOMMU deaktivieren und dies aber auch nicht mehr in den Firmware-Einstellungen verändert werden könnte. Deucher schlägt deshalb vor, dass die Nutzung von SME im Linux-Kernel eine IOMMU voraussetzen sollte.